Das Leben bietet unseren Kindern viele Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten zu entwickeln, ihr Potential auszuschöpfen und zu glücklichen und gesunden Erwachsenen heranzuwachsen. Aber nicht alle Kinder können in ihren Familien diese positiven Erfahrungen machen. Sie können nicht ihre ganze Kindheit durchgängig in ihrer Familie leben. Es gibt viele Gründe warum Eltern an ihre Belastungsgrenzen kommen und nicht in der Lage sind, ihrem Kind all das zu geben, was es für eine gesunde Entwicklung benötigt. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel eine psychische oder physische Erkrankung, chronische Überforderung, finanzielle Nöte und vieles mehr. Diese Kinder geraten in diesen Lebensphasen aus dem Blick, erleben Vernachlässigung oder Gewalt.Um diesen Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen und eine neue Perspektive zu schenken, braucht es fürsorgliche Pflegefamilien.
Sie können sich vorstellen, einem Pflegekind Halt, Orientierung und Sicherheit zu schenken, haben aber noch Bedenken?
Hier können Sie sich informieren und entscheiden, ob ein Pflegekind für Sie und Ihre Lebenssituation in Frage kommt.
Der folgende Film erklärt kurz und knapp, wie's geht und worauf es ankommt.
Darunter finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen.
Im Rahmen der Hilfeplanung ist der Pflegekinderdienst des Kreisjugendamtes Vermittler zwischen Herkunftsfamilie und Pflegeeltern. Er berät während des gesamten Pflegeverhältnisses beide Seiten und auch die Pflegekinder selbst. Zudem sind die pädagogischen Fachkräfte Anlaufstellen zu allen Fragen bzgl. Umgang und Anbahnung weiterer Hilfen. In Zusammenarbeit mit den Ansprechparterinnen und Ansprechpartnern der Wirtschaftlichen Jugendhilfe kümmern sie sich um monetäre Aspekte der Pflege, wie z. B. das Pflegegeld oder sonstige finanzielle Unterstützung.
Ihre Fachkräfte für pädagogische Fragestellungen finden Sie hier.
Ihre Fachkräfte für finanzielle Angelegenheiten rund um die Vollzeitpflege finden Sie hier.
Die wichtigsten Fragen und Antworten haben wir hier für Sie zusammengestellt:
1. Sind Pflegekinder Problemkinder?
Nein, Pflegekinder sind keine Problemkinder. Es sind Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können. Pflegekinder haben oft eine schwierige Vergangenheit und mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Sie brauchen, wie andere Kinder auch, Liebe, Fürsorge und Unterstützung, um sich zu entwickeln und ihren Platz im Leben zu finden.
2. Was, wenn ich einem Pflegekind nicht gewachsen bin?
Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass die Aufnahme eines Pflegekindes eine verantwortungsvolle Aufgabe ist. Wir vom Pflegekinderdienst beraten Sie vor der Aufnahme eines Pflegekindes, begleiten und unterstützen Sie während des gesamten Pflegeverhältnisses.
3. Welche Voraussetzungen muss ich als Pflegefamilie erfüllen?
Die Hürden sind niedriger, als Sie vielleicht denken. Sie müssen fest im Leben stehen. Geborgenheit, Raum zur Entfaltung und Stabilität bieten können.
4. Wie lange bleibt das Pflegekind bei uns?
Die Dauer, in der ein Pflegekind in einer Pflegefamilie lebt, ist sehr unterschiedlich. Sie hängt von den Bedürfnissen des Kindes, der Entwicklung der leiblichen Eltern und den Möglichkeiten der Pflegefamilie ab. In einigen Fällen bleibt ein Kind nur für kurze Zeit bei einer Pflegefamilie. In anderen Fällen kann ein Kind viele Jahre bei einer Pflegefamilie leben, oft auch bis zur Volljährigkeit.
5. Wir haben Interesse, wo kann ich mich informieren?
Wir vom Pflegekinderdienst stehen Ihnen gerne für ein erstes Informationsgespräch zur Verfügung. Alles in einer ruhigen, ungezwungenen Atmosphäre. Unter den aufgeführten Kontaktdaten können Sie einen Termin mit uns vereinbaren.
6. Wie läuft unsere Bewerbung als Pflegefamilie ab?
Zuerst versuchen wir gemeinsam mit Ihnen zu klären, ob ein Pflegekind in Ihr Leben und Ihre Familie passt. Haben Sie genug Platz? Fühlen Sie sich einem Pflegekind gewachsen? Sind sie finanziell unabhängig? All das und Ihre individuellen Fragen klären wir im Rahmen mehrerer Gespräche, die in vertraulicher und geschützter Umgebung stattfinden.
7. Welche Möglichkeiten gibt es für Pflegeeltern, sich mit anderen Pflegefamilien auszutauschen und zu vernetzen?
Als Pflegefamilie ist man nicht alleine. Hinter Ihnen steht ein großes Netzwerk an engagierten, liebevollen Pflegeeltern und professionellen Fachkräften. Wir vom Pflegekinderdienst bieten Ihnen die Möglichkeit, sich im Rahmen von Fortbildungen, Veranstaltungen und Ausflügen mit anderen Pflegefamilien auszutauschen. Gerne stellen wir auch den Kontakt zu bestehenden Pflegeelterngruppen her.
8. Wie sieht die weitere Begleitung aus, wenn das Pflegekind bei uns in der Familie lebt?
Wir vom Pflegekinderdienst begleiten Sie während des gesamten Pflegeverhältnisses und beraten Sie bei der Erziehung des Pflegekindes. Bei Krisen unterstützen wir Sie zeitnah und vermitteln ggf. zu weiteren Fachstellen. Gemeinsam mit Ihnen behalten wir die Bedürfnisse des Pflegekindes im Blick und stehen Ihnen bei allen Anliegen rund um das Pflegeverhältnis zur Seite.
9. Welche Fortbildungsmöglichkeiten gibt es für Pflegeeltern?
Einmal jährlich bieten wir ein Bewerberseminar für neue Pflegeeltern an, in dem verschiedene Aspekte der Vollzeitpflege weiter vertieft werden. Während des Jahres haben Sie die Möglichkeit in verschiedenen Fortbildungen Ihr Fachwissen zu erweitern und sich neue Impulse für Ihren Pflegefamilien-Alltag zu holen.
10. Wie erfolgt die Vermittlung eines Pflegekindes in eine Pflegefamilie?
Zuallererst holen wir alle relevanten Informationen über das Kind und seine derzeitige Lebenssituation ein. Die Auswahl der Pflegeeltern hängt u.a. davon ab, ob das Kind vorübergehend oder dauerhaft in einer Pflegefamilie leben soll. Passen die individuellen Bedürfnisse des Pflegekindes zu Ihnen und Ihrer Familie, steht einer Vermittlung nichts mehr im Wege.
11. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie des Pflegekindes?
Für Pflegekinder sind die Kontakte zu Eltern, Geschwistern und anderen Familienangehörigen wichtig, um sich mit der eigenen Geschichte und der familiären Herkunft auseinander setzen zu können. Die Häufigkeit und die Art der Kontakte richtet sich nach den Bedürfnissen des Pflegekindes und der Lebenssituation der Eltern. In gemeinsamen Gesprächen mit allen Beteiligten soll eine gute Zusammenarbeit zum Wohl des Pflegekindes hergestellt werden.
Ihre Ansprechpartnerinnen beim Kreisjugendamt
Tanja Drechsler
Tel. 09602- 79 2521
tdrechsler@neustadt.de
Manuela Balk
Tel. 09602- 79 2549
mbalk@neustadt.de
Corinna Sorgenfrei
Tel. 09602- 79 2544
csorgenfrei@neustadt.de