Meldung vom 19.10.2023 Mit Beginn der kühleren Jahreszeit werden in vielen Häusern und Wohnungen wieder die Kamine angeheizt, um es in der Übergangszeit behaglich zu haben. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bayern gibt Tipps, wie Sie dabei Kosten sparen und Emissionen minimieren können. Trotz hoher Energiepreise: Was Sie beim Heizen keinesfalls tun sollten.
Um einen Kamin günstig, ökologisch und sicher zu nutzen, sollte nur gut getrocknetes Scheitholz in den Ofen wandern. Holzscheite aus frisch geschlagenem Holz müssen zunächst mindestens ein, besser zwei Jahre trocknen. Vorher brennen sie schlechter, erzeugen weniger nutzbare Wärme und setzen deutlich mehr Schadstoffe bei der Verbrennung frei.
Was viele nicht wissen: In einem Kamin muss das Holz von oben her abgebrannt werden. Dabei sollte sorgfältig geschichtetes Holz aus kleinen Scheit-Querschnitten von oben mit wachsgetränkter Holzwolle angezündet werden. Für eine effiziente Nutzung des Kamins sind auch die Zufuhr an Verbrennungsluft und das rechtzeitige Reduzieren des Abgasquerschnitts wichtig.
Auf keinen Fall dürfen Spanplatten, Fensterrahmen oder lackiertes Holz verbrannt werden. Auch alte Zeitungen oder Altpapier gehören nicht in den Ofen. Zudem sollten Sie Ihren Kamin stets innen und außen sauber halten. Denn Ruß behindert die Wärmeabgabe und damit sinkt der Wirkungsgrad zum Teil um mehr als zehn Prozent. Das Sauberhalten der Außenflächen verhindert zudem Staubanlagerungen und das Einbrennen von Schmutzteilchen in eine eventuell vorhandene Emaillierung.
Wichtig für den sicheren Betrieb: Lassen Sie Ihre Feuerstätte regelmäßig kontrollieren. Auch wenn Sie einen neuen Kamin oder Ofen in Betrieb nehmen oder einen alten wieder nutzen, sprechen Sie vorher unbedingt mit ihrem zuständigen Kaminkehrer.
Vor Neuanschaffung einer Holzheizung über Alternativen informieren
Beim Kauf eines neuen Ofens sollte ein Modell gewählt werden, das die Kriterien des Umweltlabels „Blauer Engel“ erfüllt. Diese Öfen sind zwar oft teurer, bieten dafür aber unter anderem einen Feinstaubfilter und eine automatische Zuluft-Steuerung für den optimalen Betrieb.
Wer angesichts hoher Energiepreise auf Holz als Brennstoff umsteigen möchte, sollte auch Pellet-Heizungen als Alternative zu Scheitholzöfen in Betracht ziehen. Die zur Verbrennung eingesetzten zertifizierten Holz-Pellets werden aus Holzabfällen etwa aus der Möbelherstellung oder aus Schreinerei-Abfällen produziert.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bayern hilft Interessierten, die richtigen Entscheidungen beim Einsatz von Holz als Brennstoff zu treffen. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt und die Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder bundesweit kostenfrei unter 0800 – 809 802 400. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Keine Experimente beim Heizen
Die hohen Energiekosten verleiten dazu, über alternative Heizmöglichkeiten nachzudenken. Der Kreativität sind dabei leider keine Grenzen gesetzt: Kohle- und Gasgrills, brennstoffbetriebene Heizstrahler oder sogar offenes Feuer im Innenraum. Jährlich zur Heizsaison berichten Einsatzkräfte von Wohnungsbränden und tödlichen Kohlenmonoxid-Vergiftungen.
Wie Sie sicher heizen und was Sie keinesfalls tun sollten, erklärten zu Beginn der letzten Heizperiode Kreisbrandrat Marco Saller zusammen mit den verantwortlichen Bezirksschornsteinfegern in einem Pressegespräch. Den ausführlichen Bericht finden Sie hier:
Sicher heizen im Winter – Brandgefährliche Experimente vermeiden (19.10.2022)