Meldung vom 05.12.2023 Weltweit leben ca. 39 Millionen Menschen, in Deutschland 90.800 Menschen mit HIV – weltweit sterben jährlich etwa 630.000 Menschen an den Folgen von HIV/AIDS. Die Tendenz sich mit HIV zu infizieren ist in Deutschland zwar sinkend, dennoch kommt es weiterhin zu Infektionen, da rund 9000 Betroffene nichts von ihrer Erkrankung wissen.
Wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt, können mit Hilfe wirksamer und gut verträglicher Medikamente die Folgen gut behandelt und Komplikationen vermieden werden. (Weitere Infos unter https://www.welt-aids-tag.de/was-du-ueber-hiv-wissen-solltest/ ).
Das Humane Immundefizienz-Virus - kurz gesagt HIV – schädigt die Abwehrkräfte des Körpers. Ohne Behandlung ist das Immunsystem nach einiger Zeit so geschwächt, dass der Körper eindringende Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze oder Viren dann nicht mehr bekämpfen kann und lebensgefährliche Erkrankungen auftreten. Dann spricht man von AIDS.
Menschen mit HIV können aus medizinischer Sicht mittlerweile genauso leben wie alle anderen Menschen auch. Doch auf Grund von Vorurteilen und Unwissenheit stellt sich der Alltag vielmals anders und komplizierter dar.
Daher bekräftigt der Welt-AIDS-Tag, welcher jährlich am 1. Dezember stattfindet, die Rechte von Menschen mit HIV/AIDS und ruft zur Solidarität und Antidiskriminierung auf.
Um auf die Erkrankung und den Welt-AIDS-Tag aufmerksam zu machen, führte das Gesundheitsamt Weiden/Neustadt vom 29.11.2023 bis 01.12.2023 ein präventives Projekt unter dem Titel „Let’s talk about Sex“ durch. Neben Aufklärung zu HIV und AIDS, standen auch weitere sexuell übertragbare Infektionen im Vordergrund. Zudem solle die Akzeptanz gegenüber LSBTIQ* Menschen gefördert werden. Das Projekt fand in Kooperation mit der FOS Weiden, dem Jugendzentrum Weiden und den Equaliteens Weiden statt.
Damit das Wissen rund um das Thema HIV/AIDS gut an die Zielgruppe vermittelt werden konnte, wurde der Ansatz der Peer Education genutzt: die Schülerinnen und Schüler der FOS Weiden stehen vor ähnlichen Herausforderungen, bewegen sich in vergleichbaren Lebenswelten und sind in einem ähnlichen Alter wie die angesprochene Zielgruppe des Projektes. Auf Grund dessen können sich die sog. Peers besonders gut gegenseitig unterstützen und bzgl. der Thematik Orientierung geben.
In einem ersten Schritt wurden dazu die Schülerinnen und Schüler der FOS mit Ausbildungsrichtung Sozialwesen in den Themen sexuell übertragbare Infektionen, HIV/AIDS, Safer Sex und Verhütungsmittel durch die Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes geschult. Liam und Tara von den Equaliteens Weiden, brachten in einem lebhaften Bericht den Themenbereich Sexuelle Vielfalt näher.
Die geschulten Peers führten dann an zwei Vormittagen verschiedene Klassen der Pestalozzi-Mittelschule Weiden, der Stötzner Schule Weiden und der Sophie-Scholl-Realschule Weiden durch den „Let’s talk about Sex – Parcours. An fünf verschiedenen Stationen wurde beispielsweise mit Verhütungsmythen aufgeräumt oder Wissenswertes zum Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen vermittelt.
Sowohl von Seiten der Teilnehmenden als auch von Seiten der Kooperationspartner und Organisatoren wurde das Projekt unter dem Titel „Let’s talk about Sex“ als voller Erfolg gewertet. Beispielsweise äußerte ein Schüler der Peer-Gruppe im Anschluss an die Veranstaltung in einem persönlichen Gespräch: „Es ist wichtig, dass auch über diese Themen gesprochen wird. Sexuell übertragbare Krankheiten und HIV sollte in unserer Gesellschaft kein Tabu-Thema mehr sein.“
Das Gesundheitsamt Weiden/Neustadt blickt auf einen spannenden Welt-AIDS-Tag 2023 und möchte sich vor allem bei den Kooperationspartnern und den teilnehmenden Schulen bedanken.